Grundwasser
Brunnen
Entlang der Flüsse Spree und Havel sieht man Brunnen wie diesen in großer Zahl. Sie sind der Garant für die Trinkwasserversorgung in Berlin und der Umgebung der Stadt.
In Berlin wird Grundwasser aus insgesamt rund 650 Brunnen gefördert, die zwischen 30 und 170 m tief sind.
Wasserstand
Die Mühlendammschleuse liegt inmitten der Stadt und sorgt wie andere Schleusen dafür, dass der Wasserstand der Spree künstlich angehoben wird.
Dadurch kann stets genügend Wasser im Boden versickern und den Grundwasservorrat vor allem in heißen Sommermonaten wieder auffüllen.
Grundwasseranreicherung
Grundwasser ist als Ressource für die Trinkwassergewinnung optimal, da es sich durch die Versickerung von Niederschlägen und Oberflächenwasser aus Flüssen und Seen immer wieder neu bildet.
Beim Passieren verschiedener Bodenschichten wird es auf natürliche Art gereinigt und zugleich mit wertvollen Mineralien angereichert.
Gewässerreich aber wasserarm
Wusstest du das? Brandenburg gehört zu den gewässerreichsten, gleichzeitig aber wasserärmsten Regionen Europas. Und das ist kein Widerspruch. In Berlin und Brandenburg gibt es zwar über 3 000 Seen und 33 000 Kilometer (km) Flussläufe. Gleichzeitig gehören Berlin und Brandenburg mit nur ca. 600 Litern (l) Niederschlag pro Quadratmeter und Jahr aber auch zu den trockeneren Regionen Deutschlands.
In Bayern oder Baden-Württemberg fallen dagegen fast 1 000 l vom Himmel. Dazu kommt, dass dort die Flüsse zumeist ein größeres Einzugsgebiet in den Gebirgen haben. Die Spree und die Havel haben das nicht. Und: In den vorwiegend sandigen Böden Brandenburgs kann das Wasser schlecht gespeichert werden. Das bedeutet, dass das Wasser in der Region trotz der vielen Gewässer – von denen übrigens sehr viele Seen als Grundwasser gefüllte ehemalige Tongruben und ebenfalls gegrabene Schifffahrtskanäle „Mensch-gemacht“ sind – gerade in den Sommermonaten recht knapp werden kann.
Einflüsse der Klimaveränderungen
Beprobung eines Grundwasserbrunnens durch Mitarbeiter der Berliner Wasserbetriebe
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch bei den Wasservorkommen spürbar: Die Wasserstände der Flüsse und Seen und auch des Grundwassers können insbesondere in den Sommermonaten in einigen Gebieten sinken. Insbesondere wachsende Großstädte wie Berlin stehen vor der Herausforderung, den Wasserbedarf der Haushalte, Landwirtschaft und Industrie auch in Zukunft zu decken und mit den ökologischen Auswirkungen der Wasserentnahme auf die Natur in Eiklang zu bringen.
In Berlin ist die überwiegende Anzahl der Brunnen der Berliner Wasserbetriebe entlang der Flussläufe von Spree und Havel zu finden. Mithilfe von Schleusen wird der Wasserstand dieser Gewässern für die Schifffahrt künstlich angestaut. Somit kann auch immer genügend Wasser in den Untergrund versickern und den Brunnen zufließen. Die künstliche Grundwasseranreicherung ist neben der Uferfiltration ein wesentlicher Baustein der Trinkwasserversorgung Berlins. Dabei wird Oberflächenwasser entnommen, aufbereitet, über Sickerbecken und natürliche Grabensysteme versickert und nach einer Untergrundpassage im Grundwasserleiter durch Brunnengalerien wieder gefördert.