Die Kanalisation
Hast du dich nicht auch schon mal gefragt, wie es unterhalb einer Stadt aussieht und ob die Legende von Krokodilen in der Kanalisation der Wahrheit entspricht? Egal, ob Realität oder Mythos: Das Abwassersystem einer Stadt ist wirklich spannend!
Willkommen in der Berliner Unterwelt!
Die Berliner Abwasserkanäle sind 9.746 Kilometer lang. Das entspricht in etwa der Strecke von Berlin bis nach Lima, der Hauptstadt von Peru. Drei Viertel der kanalisierten Gebiete Berlins haben getrennte Abwasserkanäle für Schmutz- und Regenwasser. Ein Viertel der Stadt – vor allem der Bereich innerhalb des S-Bahn-Rings – wird in einem sogenannten Mischsystem entwässert, in dem Regen- und Schmutzwasser in den selben Kanälen abgeleitet werden.
Ein Netz mit Geschichte
Vor dem Bau der Kanalisation herrschten in Berlin hygienisch unzumutbare Verhältnisse. Schmutzwasser und Abfälle aus Häusern und Höfen gelangten über Hausgossen in 50 cm breite und bis zu 60 cm tiefe Rinnsteine. Diese zogen sich als offene, schlecht gepflasterte Gräben zwischen Fahrdamm und Bürgersteig hin. Die Rinnen mündeten in die Spree und deren Seitenkanäle. Das Gefälle der Rinnsteine war oft zu gering und die Ableitung daher unzureichend. Abwasser versickerte in den Untergrund und verunreinigte das Grundwasser.

